Kapazitäten ausgeschöpft – Was nun?

Die Kapazitätsplanungsstrategie umfasst den Prozess, mit dem ermittelt wird, welche Ressourcen Hersteller benötigen. Das Kapazitätsniveau steht in direktem Zusammenhang mit der Produktionsmenge die benötigt wird, um die Kundennachfrage zu befriedigen.

Kapazitätsplanungsstrategien helfen Herstellern bei der Kalkulation von Rohstoffen, Ausrüstung, Arbeitskräften und Investitionen. Insbesondere in saisonal beanspruchten Betrieben ist dieses Kalkulation ein unbedingtes Muss. Beschäftigt sich beispielsweise ein Unternehmen mit der Herstellung von technischen Leuchten, kann es überaus sinnvoll sein, vielleicht für die Leuchtenproduktion einen externen Fertigungsbetrieb zu verpflichten.

Wichtig dabei ist, dass der Lohnfertigngsbetrieb Erfahrung in der Produktion von Leuchten besitzt und die dazu notwendigen technischen Einrichtungen vorweisen kann.

Häufig angewandt – die Führungsstrategie

Die Lead-Strategie beinhaltet eine Vorabinvestition in mehr Kapazität und ist einer der aggressivsten Ansätze. Die Hersteller planen, ihre Kapazität im Voraus zu erhöhen, noch bevor die tatsächliche Nachfrage steigt. Viele Hersteller nutzen diese Strategie, um Marktanteile gegenüber Wettbewerbern zu gewinnen. Dies wird auch verwendet, wenn Wettbewerber zu Lagermangel neigen, insbesondere wenn die Nachfrage sprunghaft ansteigt.

Die Lead-Strategie birgt auch ihr eigenes Risiko: Wenn die tatsächliche Nachfrage nicht mit der prognostizierten Nachfrage übereinstimmt, müssen die Hersteller überschüssige Produkte lagern und Lagerung kostet Geld. Mit einer Fertigungsmanufaktur die den Bau übernimmt, kann eine kurzfristige Produktionserhöhung abgesprochen werden. Vorteil dabei ist, dass diese Art des Outsourcing keine Auswirkung auf die eigene Belegschaftsstärke hat, zugleich aber die Produktion gesteigert wird.

Lag-Strategie – bis an die Grenze gehen

Die Lag-Strategie ist viel konservativer als die Lead-Strategie, da sie wartet, bis die aktuelle Kapazität an ihre Grenzen gestoßen ist, bevor weitere Kapazitäten hinzugefügt werden. Bei dieser Strategie reagieren die Hersteller auf einen tatsächlichen Anstieg der Nachfrage und steigern die Kapazität, nachdem der aktuelle Betrieb auf Hochtouren läuft. Hier vermeiden Hersteller das Problem der Lagerung überschüssiger Lagerbestände, verlieren jedoch möglicherweise Kunden an die Konkurrenz.

Ist eine sofortige Erweiterung der eigenen Produktion nicht möglich, springen Fertigungsbetriebe ein. Die Hersteller werden so entlastet, auch finanziell, denn es sind keine Investitionen notwendig. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich zum konkreten Zeitpunkt kein Fertigungsbetrieb finden lässt. Die gilt insbesondere für die Vorweihnachtszeit, wenn alle Produktionen auf höchster Leistung laufen.

Match-Strategie bei schwankender Nachfrage

Die Match-Strategie liegt normalerweise in der Mitte zwischen der Lead- und der Lag-Strategie. Anstatt die Nachfrage vorzeitig zu steigern oder die Nachfrage nach Erschöpfung der vorhandenen Kapazität zu erhöhen, werden bei dieser Strategie kleinere inkrementelle Änderungen der Kapazität der Hersteller vorgenommen.

Dies geschieht aufgrund der schwankenden Marktbedingungen. Obwohl dies komplexer ist, ist dies für die meisten Hersteller eine sicherere Wahl, da es viel risikoaverser ist als die anderen Kapazitätsplanungsstrategien. Auch hier ist es oftmals unumgänglich einen Fertigungsbetrieb einzubinden. Gerade wenn Nachfragen schwanken, sind Auftragsbetriebe oftmals die einzige Lösung, um kostengünstig Waren herstellen zu lassen.

Dynamische Strategie bei detaillierter Analyse

Diese Strategie ist eine viel sicherere prognostizierte Strategie. Es umfasst das Hinzufügen großer oder kleiner Kapazitäten, bevor sie benötigt werden, basierend auf den tatsächlichen Nachfrage- und Umsatzprognosewerten. Da dies datengesteuert ist, erweist es sich für Hersteller als viel genauer, ihre Kapazitätsziele zu planen, und vermeidet Verschwendung oder Kapazitätsmangel. Diese Art von Strategie hängt jedoch von guten Kapazitätsplanungstools ab, mit denen genaue Prognosen erstellt werden können.

Ein externer Fertigungsbetrieb kann berücksichtigt und in die Planung einbezogen werden, muss aber nicht. Allerdings hat es sich gezeigt, dass in der Praxis die Berechnungen nie derart genau sind, wie notwendig. Schon deshalb entscheiden sich kluge Unternehmer dazu, bei der Leuchtenferigung einen externer Fertigungsbetrieb zu beteiligen, um im Falle eines Falles diesen auch mit höheren Stückzahlen belasten zu können.

Software mit hohen Ansprüchen für die Planung von Kapazitäten

Es gibt eine Reihe von Softwarelösungen, die sich mit der Planung von Kapazitäten in Herstellungsbetrieben beschäftigen. Nicht alle davon haben sich in der Praxis auch bewährt. Wichtig ist, dass die Software folgendes kann:

  • Überwachen Sie die Betriebskosten.
  • Angemessene Verfügbarkeit der Ressourcen sicherstellen.
  • Produktionszyklen pflegen und überwachen.
  • Identifizieren von Lücken im Qualitätsmanagement oder der Qualitätskontrolle.
  • Planung von neuen Kapazitäten für zukünftige Produktionsanlagen.
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